Ludwig Münz

Position
Ministerialrat im Reichsarbeitsministerium
Ludwig Münz (Bild: ullstein bild - ullstein bild)
Bild: 1930; ullstein bild - ullsteinbild

Lebenslauf

20.7.1893 geboren in Frankfurt am Main
  Gymnasiumsbesuch in Frankfurt am Main
Ostern 1913 Abitur
1913–1919 Studium der Rechtswissenschaften und Nationalökonomie in Freiburg, München und Frankfurt am Main
1914–1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg
13.12.1919 erste juristische Staatsprüfung
29.12.1919–14.9.1920 Sonderlehrgang zur Ausbildung von Finanzbeamten (Universität Frankfurt) und praktische Beschäftigung im Reichsfinanzdienst
15.9.1920–28.2.1923 Vorbereitungsdienst für höheren preußischen Justizdienst
20.2.1922 Promotion zum Dr.jur. an der Universität Erlangen (Dissertation: "Haftpflichtversicherung und Rückversicherung. Ein Vergleich")
4.8.1923/21.5.1924 zweite juristische Staatsprüfung
28.5.1924 Gerichtsassessor
15.6.1924–31.1.1925 Handelsredakteur bei der Neuen Augsburger Zeitung und der Augsburger Postzeitung
23.2.1925–6.2.1926 Vertreter verschiedener Rechtsanwälte
8.2.1926 richterliche Verwendung
1.9.1927 ständiger Hilfsarbeiter an Amts- und Landgerichten
16.3.1928 Abordnung zum Reichsversicherungsamt als kommissarischer Hilfsarbeiter
23.9.1929 Übernahme in das Reichsversicherungsamt
23.12.1929 Ernennung zum Regierungsrat
Mai 1930 Eintritt in die Zentrumspartei
12.5.1930–1945 Beschäftigung im Reichsarbeitsministerium als Leiter des Pressereferats
13.2.1932 Ernennung zum Oberregierungsrat
26.11.1937 Ernennung zum Ministerialrat
1939 Leiter der Geschäftsstelle des Reichsarbeitsblatts
  Vergabe von Aufträgen an mit Schreibverbot belegte Autoren und als Schutz für Bedrohte Vergabe von Scheinaufträgen
1944 Verletzung und Dienstbefreiung nach einer Auseinandersetzung mit einem SS-Angehörigen
4.10.1944 nach persönlichen Kontakten zu Mitgliedern der Widerstandsbewegung und Beherbergung des flüchtigen Widerstandskämpfers Ludwig Gehre Verhaftung des Ehepaares Münz durch die Gestapo, Inhaftierung im Gestapogefängnis und drohende Aburteilung vor dem Volksgerichtshof
25.4.1945 Befreiung aus der Gestapohaft
3./4.5.1945 Verhaftung durch sowjetische Besatzer und Internierung im sowjetischen Speziallager Nr. 4 in Landsberg/Warthe
30.9.1945 in Lagerhaft infolge einer Ruhrepidemie verstorben

Quellen und Literatur

Bundesarchiv R 3901/21504, 107044 (Personalakten im Reichsarbeitsministerium).

Bundesarchiv R 3001/69220 (Personalakte im Reichsjustizministerium).

Bundesarchiv R 601/2101 (Ernennungsvorgang in der Präsidialkanzlei).

Diözesanarchiv Berlin I/1-81 (Hilfswerk beim Bischöflichen Ordinariat Berlin 1938–1945).

Holm Kirsten: Das sowjetische Speziallager Nr. 4 Landsberg/Warthe, hg. v. d. Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Göttingen 2005, S. 104.

M[ax] Kolmsperger: Ludwig Münz – ein zu Unrecht Vergessener, in: Augsburger Allgemeine Zeitung, 18./19.12.1965.

Helmut Moll: Dr. Ludwig Münz, in: Ders: Zeugen für Christus. Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts, Bd. 2, Paderborn 6. Aufl. 2015, S. 429-432.

JohannesTuchel: „… und ihrer aller wartete der Strick.“ Das Zellengefängnis Lehrter Straße 3 nach dem 20. Juli 1944, Berlin 2014, S.276, 353, 357, 379.