Werner Mansfeld

Position
Ministerialdirektor und Hauptabteilungsleiter im Reichsarbeitsministerium 1933–1942
Werner Mansfeld (Bild: Bundesarchiv, Bild 183-2017-0407-508)
Bild: 1936; Bundesarchiv, Bild 183-2017-0407-508
Kurzinformation

Bildquelle: Bundesarchiv

 

Lebenslauf

12.12.1893 geboren in Uchte (Kr. Stolzenau)
Ostern 1911 Abitur am Königlichen Gymnasium Celle
1911-1914 Studium der Rechts- und Staatswissenschaft in Freiburg, Leipzig und Göttingen
27.6.1914 Erste juristische Staatsprüfung und Beginn des Referendariats
1914-1919 Kriegs- und Heeresdienst
1.10.1919–5.1.1922 Fortsetzung des Referendariats
  Assistent an der juristischen Fakultät der Universität Göttingen
1920/21 Promotion zum Dr. iur. (Dissertation: "Rechtsirrtum und Bundesratsverordnung vom 18. Januar 1917"), anschließend Stationen als Gerichtsassessor
6.1.1922 Zweite juristische Staatsprüfung
seit 1923 aktives Mitglied des Stahlhelm
1.11.1924 Dezernent der Geschäftsführung des Zechenverbands in Essen, zuständig für sozialpolitische Fragen, Leiter der Rechtsabteilung
  Mitglied im Vorstand der Ruhrknappschaft, Beisitzer verschiedener Senate des Reichsversicherungsamts sowie einiger Organe der Reichsanstalt für Arbeitslosenversicherung und Arbeitsvermittlung
Januar 1926 Tätigkeit als Rechtsanwalt (Schwerpunkte: Arbeitsrecht, Bergrecht, Patentrecht)
Sommersemester 1930 Habilitation an der Universität Münster (Arbeits-, Sozialversicherungs- und Wirtschaftsrecht), anschließende Tätigkeit als Privatdozent
1.5.1933 Eintritt in die NSDAP
10.5.1933 Eintritt ins Reichsarbeitsministerium als Ministerialdirektor, Übernahme der Leitung der Hauptabteilung III (Tarifrecht, Arbeitsrecht und Arbeitsschutz)
ab 1933 Herausgeber der Zeitschrift Deutsches Arbeitsrecht
1.4.1935 – Oktober 1937 Privatdozent an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin
seit 1936 zusammen mit Friedrich Syrup Leiter der Geschäftsgruppe Arbeitseinsatz in der Behörde für den Vierjahresplan
10.1.1942 durch Hermann Göring Übertragung der Sondervollmacht zur Lenkung des gesamten Arbeitseinsatzes auf die Geschäftsgruppe Arbeitseinsatz unter Leitung Mansfelds
18.8.1942 nach schwerer Krankheit Versetzung in den Wartestand, anschließend Rückzug aus dem politischen Leben
Oktober 1943 Vorstandsmitglied des Kalikonzerns Salzdetfurth AG
März 1945 Übersiedelung nach Halle/Saale
 

nach Kriegsende in der sowjetischen Besatzungszone Abwicklung des Salzdetfurth-Konzerns und bis Juli 1948 Generalbevollmächtigter der Mansfeld AG; seit 1947 Ermittlungsverfahren

Februar 1949 Übersiedelung nach West-Berlin und Entnazifizierungsverfahren
10.2.1953 gestorben in Berlin (West)

Quellen und Literatur

Bundesarchiv R 3901/20400-20402 (Personalakten im Reichsarbeitsministerium)

Bundesarchiv R 3001/67542 (Personalakte im Reichjustizministerium).

Akten im Universitätsarchiv der HU Berlin.

Sören Eden: Arbeitsrecht im NS-Staat. Die Treuhänder der Arbeit und die Kriminalisierung der Arbeitsvertragsbrüche, in: Alexander Nützenadel (Hg.): Das Reichsarbeitsministerium im Nationalsozialismus. Verwaltung – Politik – Verbrechen, Göttingen 2017, S. 246-281.

Sebastian Felz: Recht zwischen Wissenschaft und Politik. Die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät der Universität Münster 1902 bis 1952. Münster 2016, S. 507.

Eckhard Hansen/Christina Kühnemund/Christine Schoenmakers/Florian Tennstedt (Bearb.): Biographisches Lexikon zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1871 bis 1945, Bd. 2: Sozialpolitiker in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus 1919 bis 1945, Kassel 2018, S. 123f.

Daniela Kahn: Die Steuerung der Wirtschaft durch Recht im nationalsozialistischen Deutschland. Das Beispiel der Reichsgruppe Industrie, Frankfurt am Main 2006, S. 517f.