Willy Donau

Position
Leiter der Berliner Niederlassung der Internationalen Arbeitsorganisation, Vizepräsident der Deutschen Verwaltung für Arbeit und Sozialfürsorge
Willy Donau

Lebenslauf

23.6.1885 geboren in Leipzig
  Besuch der Mittelschule und der Gewerbeschule der Polytechnischen Gesellschaft mit Diplomabschluss Feinmechaniker
1904–1906 Beschäftigung in Berliner Betrieben der Metallindustrie
  Besuch von Kursen der Arbeiterbildungsschule und der freien Hochschule in Berlin
1904 Eintritt in die SPD
1906–1914 in Paris bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs Korrespondent für verschiedene deutsche, österreichische und schweizerische Gewerkschaftszeitungen und Mitarbeiter bei sozialdemokratischen Parteizeitungen
1916–1920 Tätigkeit für die Gewerkschaftsbewegung in Nürnberg
Ende 1918 Referent für Betriebsrätefragen und Schlichtungswesen in Sozial- und Wirtschaftsverwaltung der Demobilmachungsstelle Nord-Bayern
März – Oktober 1920 politischer Redakteur bei der Fränkischen Tagespost
Oktober 1920 Regierungsrat im Reichsamt für Arbeitsvermittlung bzw. in der Reichsarbeitsverwaltung, zuständig für grundsätzliche Fragen der Arbeitsvermittlung
1.5.1925 Direktor des Berliner Zweigamts der Internationalen Arbeitsorganisation (International Labour Organization (ILO)) als Nachfolger von Alexander Schlicke, Hauptschriftleitung der Zeitschrift Internationale Rundschau der Arbeit
1933 Entlassung aufgrund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums
Ende 1933 Flucht nach Genf und bis Herbst 1939 in der ILO Leiter der Abteilung für deutschsprachige ILO-Veröffentlichungen sowie erneute Übernahme der Hauptschriftleitung der Internationale Rundschau der Arbeit
1939 Tätigkeit für die ILO in Kanada
  Rückkehr nach Deutschland und permanenter Mitarbeiter der Zeitschrift Soziale Praxis
1941–1945 Übersetzer in der Auslandsabteilung des Arbeitswissenschaftlichen Instituts
1945 Mitarbeiter beim Bundesvorstand Berlin des FDGB, zuständig für sozialpolitische Auslandsinformationen
1.10.1945 Referatsleiter in der Deutschen Zentralverwaltung der Industrie (Rechtsabteilung, Arbeitsrechtsfragen)
1946 Eintritt in die SED
15.7.1946 Leiter des Abschnitts Zählung und Lenkung der Arbeitskraft bzw.  Erfassung der arbeitsfähigen Bevölkerung in den Städten und auf dem Lande) in der Deutschen Verwaltung für Arbeit und Sozialfürsorge
November 1947 3. Vizepräsident der Deutschen Verwaltung für Arbeit und Sozialfürsorge als Nachfolger von Albert Voß
1949 Übertritt ins Ministerium für Arbeit und Gesundheitswesen der DDR
1.1.1950 Leiter der Abteilung Finanzen und Statistik im Zentralvorstand der Sozialversicherung

Quellen und Literatur

Bundesarchiv DO 1/PA/16923 (Personalakte im Ministerium des Innern der DDR).

SAPMO-Bundesarchiv DY 34/28189 (Kaderakte beim FDGB).

Lutz Viehweger: Die Internationale Arbeitsorganisation und Deutschland 1919 bis 1933, Diss. Düsseldorf 2013, S. 122.