2. Jahrestagung: Die Ordnung unfreier Arbeit im Europa des Zweiten Weltkrieges

3.–5. Dezember 2015

Wenige Themen sind in den vergangenen drei Jahrzehnten ähnlich intensiv erforscht worden wie das nationalsozialistische Zwangsarbeiterprogramm. Eine Vielzahl von Studien hat politische Entscheidungsprozesse, Dynamiken und Realitäten des erzwungenen Arbeitseinsatzes im „Dritten Reich“ und jüngst auch in den besetzten Gebieten offengelegt und ist zu immer differenzierteren Ergebnissen gelangt. Angesichts der Fülle an Forschung setzte sich die Tagung zum Ziel, die verfügbaren Erkenntnisse zusammenzutragen, systematisch aufeinander zu beziehen und so vergleichende Perspektiven zu eröffnen. Das Deutsche Reich wurde dabei ebenso erfasst wie die besetzten Gebiete, die Instrumente von Zwangsrekrutierung und -einsatz gleichermaßen wie ihr Personal ausgeleuchtet. Insbesondere wurde der Frage nachgegangen, wie mittels Kriterien von Geschlecht, Alter und Ethnizität unfreie Arbeit definiert, geordnet und ausgebeutet wurde.

Die Working Papers zur Tagung finden Sie hier.

Few themes have been researched more intensively over the past three decades than forced labour under National Socialism. Numerous studies have examined political decisionmaking and the realities of enforced labour in the Reich and, increasingly, in the occupied territories themselves, and have reached ever more differentiated conclusions. In light of the range and depth of scholarship hitherto, this conference aimed to take stock of the latest findings, to relate them to each other systematically and to open up fresh comparative perspectives. Contributions considered labour deployment within the Reich as well as in the occupied territories and will compare the policies, methods and personnel involved; they also examined how criteria of gender, age and ethnicity were used to define, regiment and exploit unfree labour.

Please find the working papers of the conference here.

Working Papers

Series A: Papers from the December 2015 conference "Regimenting Unfree Labour in Europe During the Second World War / Die Ordnung unfreier Arbeit im Europa des Zweiten Weltkrieges"

Working Paper No. 1: Andreas Mix: Zwangsarbeit von Juden im Reichsgau Wartheland und im Generalgouvernement

Working Paper No. 2: Tilman Plath: "Bevorzugte Behandlung" oder "Verschrottung unerwünschter Elemente". Arbeitseinsatzpolitik im Baltikum 1941–1944

Working Paper No. 3: Zoran Janjetović: Regimenting Unfree Labor in Serbia 1941–1944

Working Paper No. 4: Marc Buggeln: Die Zwangsarbeit im Deutschen Reich 1939–1945 und die Entschädigung vormaliger Zwangsarbeiter nach dem Kriegsende: Eine weitgehend statistische Übersicht

Working Paper No. 5: Bertrand Perz: Zwangsarbeit im "angeschlossenen" Österreich 1938–1945

Working Paper No. 6: Henry Marx: Die deutsche Arbeitspolitik im "Protektorat Böhmen und Mähren"

Working Paper No. 7: Babette Quinkert: Arbeitseinsatzpolitik im besetzten Weißrussland 1941–1944

Working Paper No. 8: Sabine Rutar: Lokale Dimensionen des Arbeitseinsatzes. Bergbau in den CdZ-Gebieten Untersteiermark, Kärnten und Krain (Slowenien)

Working Paper No. 9: Elizabeth Vlossak: Regimenting Unfree Labour: Alsace and Moselle

Working Paper No. 10: Tanja Penter: Zwangsarbeit im Donbas

Working Paper No. 11: Patrice Arnaud (†): Die französische Zwangsarbeit im Reichseinsatz

Working Paper No. 12: Hans Otto Frøland / Gunnar Damhagen Hatlehol / Mats Ingulstad: Regimenting Labour in Norway During Nazi Germany's Occupation

Working Paper No. 13: Karsten Linne: Zwangsarbeit und Zwangsarbeiter im Warthegau und im Generalgouvernement 1939–1944

Working Paper No. 14: Swantje Greve: Die Arbeitskräfterekrutierungen im Reichskommissariat Ukraine während des Zweiten Weltkriegs

Working Paper No. 15: Ralf Futselaar: From Mild Pressure to Brute Force. Forced, Coerced, and Voluntary Labour of Dutch Citizens for the Third Reich, 1937–1945

Working Paper No. 16: Fabian Lemmes: Verbündet, besetzt, ausgebeutet. Italien als Arbeitskräftelieferant des "Dritten Reichs", 1938–1945