3. Jahrestagung: Das Reichsarbeitsministerium als globales Propaganda und Herrschaftsinstrument, 1933–1945

17. März 2016

Bereits im Kaiserreich war Sozialpolitik zum internationalen Aushängeschild des Deutschen Reiches geworden. Auch während der NS-Zeit versuchte das Reichsarbeitsministerium, sich über die internationale Darstellung seiner sozialpolitischen Maßnahmen zu profilieren, sah sich dabei aber in zunehmender Konkurrenz zu anderen Institutionen des nationalsozialistischen Regimes. Während des Krieges eröffneten sich für das Haus ganz neue Möglichkeiten, seine Vorstellungen mit Gewalt und Terror in verschiedenen Teilen Europas durchzusetzen. Diese transnationalen und ansatzweise globalen Dimensionen der NS-Sozialpolitik haben allerdings bislang wenig Aufmerksamkeit gefunden.

Die Tagung stellte an ausgewählten Beispielen Teilergebnisse eines größeren Projekts vor, das den internationalen Propagandabemühungen, der Rezeption und der Rolle deutscher sozialpolitischer Konzepte während des Krieges nachgeht. Als Ergebnis dieses Projektes ist im November 2018 der von Prof. Dr. Sandrine Kott und Prof. Dr. Kiran Klaus Patel herausgegebene Sammelband "Nazism across Borders. The Social Policies of the Third Reich and their Global Appeal" erschienen.