Seit dem 3. April präsentiert das Dokumentationszentrum Topographie des Terrors eine Ausstellung über das Reichsarbeitsministerium, die auf Ergebnissen der Unabhängigen Historikerkommission basiert. Diese zeigt, in welchem Ausmaß das bisher meist als einflusslos dargestellte Reichsarbeitsministerium die nationalsozialistische Diktatur stützte. Es beteiligte sich an der Diskriminierung einzelner Bevölkerungsgruppen und wirkte maßgeblich an der Organisation des Zwangsarbeitereinsatzes mit. Welche Auswirkungen die Arbeits- und Sozialpolitik auf die Menschen im Dritten Reich, aber auch in den deutsch besetzten Gebieten hatte, machen Fallbeispiele deutlich. Durch die Darstellung einzelner Biografien von Beamten des Reichsarbeitsministeriums wird deren Handlungsspielraum in der NS-Zeit ersichtlich.
Die Ausstellungseröffnung am 2. April fand breite mediale Resonanz:
Der Tagesspiegel widmet der Ausstellung "Das Reichsarbeitsministerium 1933 - 1945. Beamte im Dienst des Nationalsozialismus" ein Sonderthema in seinem Kulturressort. Jeweils einzelne Artikel vertiefen unterschiedliche Themen der Ausstellung, unter anderem die Einbindung des Arbeitsministeriums in das nationalsozialistische System der Zwangsarbeit und die Frage, inwieweit vereinzelte Ministerialbeamte auch Widerstand gegen das NS-Regime leisteten.
Eine ausführliche Rezension in der Süddeutschen Zeitung hebt insbesondere die an den Biografien der Akteure orientierte Herangehensweise an das Ausstellungsthema hervor, die ein "gleichermaßen differenziertes wie klares Bild" ermögliche.
Der Deutschlandfunk führte anlässlich der Eröffnung ein Interview mit der Kuratorin der Ausstellung, Swantje Greve, das online nachzuhören ist.
Zu sehen ist die Ausstellung ist bis zum 8. Oktober. Dazu gibt es ein Begleitprogramm, bestehend aus Vorträgen und einer Podiumsdiskussion.
Ort: Dokumentationszentrum Topographie des Terrors, Niederkirchnerstraßen 8, 10963 Berlin
Öffnungszeiten: täglich 10 – 20 Uhr
Eintritt frei.